Prokrastination … oder auch Verschieberitis …
Wer kennt das nicht?
Jeder kennt das Aufschieben von Tätigkeiten, die erledigt werden müssen oder müssten aber irgendwie immer wieder verschoben werden.
Und jeder kennt sicherlich die guten Tipps und guten Ratschläge gegen Prokrastination.
- To Do Listen
- Einfach machen – nicht drüber nachdenken
- Auch ungeliebte Dinge müssen gemacht werden – wir sind hier nicht auf dem Ponyhof
- …..
Jaein
Zu all diesen guten Tipps kann man ein klares und deutliches JAEIN sagen.
Warum?
Um diese Frage zu beantworten, sollten wir uns Gründe für Prokrastination mal genau anschauen.
Klar – es sind in der Regel Aufgaben, die wir nicht so gerne machen.
Das ist die gängige Antwort auf die Frage: Was ist Prokrastination eigentlich?
Und vereinfacht betrachtet stimmt diese Antwort auch. Aber eben nur vereinfacht.
Denn vielleicht gibt es Unterschiede zwischen Aufgaben, die man ungern erledigt?
Und vielleicht könnte Prokrastination auch ein Hinweis auf tiefer liegende Dinge sein?
Wir reden hier nicht über Bügeln, Fensterputzen, putzen überhaupt, Ablage … die machen wir alle mal mehr oder weniger lieber und schieben sie schon mal zu liebe schönerer Tätigkeiten.
Wir reden mehr über Tätigkeiten, die eigentlich erledigt werden müssten, aber immer wieder nicht oder nur unter großen Widerständen erledigt werden.
Dinge, die unter Umständen für das eigene Leben wichtig sein könnten.
Und genau bei diesen Tätigkeiten ist es wichtig, genau hinzuschauen, warum man diese immer wieder aufschiebt.
Das Aufschieben kann nämlich durchaus ein wichtiger Hinweis auf tiefer liegende Dinge sein.
Eigentlich denken wir über Prokrastination ja nur genauer nach, wenn damit kurz- bis langfristige Nachteile verbunden sind (und das ist das Fensterputzen in der Regel ja nicht).
Häufig handelt es sich um wichtige Dinge, Dinge die mit der Arbeit, dem Studium, Kommunikation in bestimmten Situationen… zu tun haben.
Prokrastination bei diesen Dingen ist also das Verschieben von wichtigen Dingen.
Und noch schlimmer: Der Kopf weiß ganz genau, dass es wichtig ist, diese Aufgabe im vorgegebenen Rahmen zu erledigen – und trotzdem wird die Aufgabe nur noch gerade rechtzeitig und unter großem inneren Widerstand erledigt – oder auch nicht.
Aber was könnte helfen?
Dreh den Spieß doch einfach um: Schimpfe nicht über die Prokrastination (bzw. über dich selber), sondern sieh es als Hinweis.
Als Hinweis darauf, dass irgendwie Sand ins Getriebe gekommen ist. Was könnte Sand im Getriebe sein?
- Zuviel „Muss“ und zu wenig Ausgleich
- Falsche Aufgabe (z.B. gehört nicht zu den eigenen Fähigkeiten …)
- Falsche Aufgabe am richtigen Ort
- Richtige Aufgabe am falschen Ort
- To Do Liste einfach zu lang und deswegen zu wenig Entspannung (die Liste kann dann auch voll mit Dingen sein, die man gerne und gut tut)
- Und natürlich vieles mehr
Genau darum geht es bei Prokrastination häufig: Es ist Sand im Getriebe.
Der Schmierstoff „Belohnung – schöne Erlebnisse – Flow“ fehlt ganz oder im Vergleich zum „Muss“ in Teilen.
Und ohne Schmierstoff wird es schwierig.
Und jetzt?
„Hört sich ja alles toll an, aber bei mir geht das nicht – ich habe schon alles versucht aber es geht einfach nicht“ sagen meine Klienten häufig.
Die Ahnung, dass dringend etwas geändert werden muss und manchmal auch Verzweiflung verbunden mit der Hoffnung, dass ich den Zauberstab schwingen kann – das bringt Klienten zu mir ins Coaching.
Und wenn ich auch nicht den Zauberstab schwingen kann, so kann ich dem Klienten doch helfen, den Schmierstoff nicht nur zu finden, sondern auch Schritt für Schritt umzusetzen.
Und Dinge zu finden, die das Getriebe mal frei pusten … Und vielleicht auch das eine oder andere „Muss“ sein lassen zu können.
Und wenn du den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr siehst oder schon zu viel Sand im Getriebe ist – dann lass dir gerne helfen.
Ich freue mich auf dich,
herzlichst,
Melanie